Initiative wurde mit 7000 Unterschriften eingereicht. 

Zürich, 4. Januar 2022 – Keine drei Monate nach dem Start der Sammelphase wurde heute um 11:30 Uhr die städtische Volksinitiative für «Mehr Alterswohnungen» eingereicht. Dank der grossen Unterstützung von zahlreichen Privatpersonen und Organisationen konnte das Initiativkomitee 7000 Unterschriften zur Prüfung übergeben. 

Das schnelle und sehr deutliche Zustandekommen der Initiative zeigt den dringenden Wunsch der Bevölkerung nach mehr bezahlbaren Alterswohnungen auf. «Menschen aller Generationen wussten jeweils sofort, von was wir sprachen. Viele haben eine solche Geschichte in der eigenen Familie», sagt Mitinitiant Philippe Surber.

Keine Abschaffung der Warteliste

Die Initiative wird vor Ablauf der Hälfte der Sammelfrist eingereicht, weil die Initiant:innen keine Zeit verlieren möchten. «Seit einem halben Jahr warten wir darauf, dass Stadtrat Hauri nach der angekündigten und verschobenen Abschaffung der Warteliste aktiv wird», sagt Monika Bührer, die den Protest gegen die Abschaffung der Warteliste mitorganisiert. Die Abschaffung dieser Liste kommt für sie nicht in Frage. Sie fordert  die Stadt Zürich dazu auf, «schnell und effizient» mit dem Schaffen neuer Alterswohnungen vorwärts zu machen: «2035 brauchen einige von uns keine Wohnung mehr!»

Unwürdige «Abschüfeli»-Praxis auf Kosten der betroffenen Menschen

Die Initiative strebt eine Verdoppelung der Zahl der gemeinnützigen Alterswohnungen bis 2035 an (2019: 2000; 2035: 4000). Die Notwendigkeit einer massiven Erweiterung des Angebots ist unbestritten, schon jetzt stehen über 4000 Menschen auf der Warteliste für eine Alterswohnung. 

Die Tatsache, dass Mieter:innen mit gekündigtem Mietverhältnis seit kurzem erst vier Monate vor dem letzten Auszugstermin auf die Notfallliste SAW aufgenommen werden, macht die Dringlichkeit dieses Anliegens deutlich. Mitinitiant Walter Angst sagt: «Ältere Menschen bis vier Monate vor einer drohenden Ausweisung aus ihrer Wohnung im Ungewissen warten zu lassen, ist eine unwürdige Abschüfeli-Praxis auf Kosten der betroffenen Menschen.»

Für ein Wohnbauprogramm in 5 Punkten

Das Initiativkomitee möchte mit der Einreichung der 7000 Unterschriften anregen, «dass die Wohndelegation des Stadtrats zusammen mit der Stiftung für Alterswohnungen so rasch wie möglich – nicht erst nach Annahme der Initiative an der Urne – ein umfassendes Wohnbauprogramm für das Alter vorlegt.»

Dieses Wohnbauprogramm beinhaltet 5 Punkte: 

  1. Nicht nur bei allen kommunalen Wohnbauprojekten soll die Realisierung von Alterswohnungen geprüft werden, sondern auch bei der Vergabe von Baurechten.  
  2. Das Amt für Städtebau soll bei Planungsvorhaben den Bau von preisgünstigen Alterswohnungen systematisch einfordern.
  3. Das Vorhaben der SAW, Wohnungen von anderen Bauträgern als Satelliten-Siedlungen zu bewirtschaften und mit weiteren Dienstleistungen (Spitex) zu ergänzen, soll rasch konkretisiert werden.
  4. Liegenschaften Zürich und SAW sollen prüfen, wie der Kauf von Liegenschaften für  Alterswohnungen realisiert werden kann.
  5. Die Stadt soll zusammen mit der SAW die Diskussion mit den Wohnbaugenossenschaften über eine Erhöhung des Angebots an Alterswohnungen aufnehmen.

Mitinitiant Walter Angst: «Wenn sich der Stadtrat als Ganzes entscheidet, dass es zu seinen Prioritäten gehört, das Angebot an preisgünstigen Alterswohnungen massiv zu erhöhen, kann das von der Initiative angestrebte Ziel (plus 2000 bis 2035) erreicht werden.»